Ken Wahl - Eine kurze, aber knackige Filmkarriere

Ken Wahl wurde gleich mit seiner ersten Rolle bekannt, er spielte 1979 den Richie im Kultfilm "The Wanderers".
Bis 1987 spielte er in einigen Filmen, hauptsächlich aus dem Action-Bereich mit, teils auch an der Seite bekannter Darsteller wie Paul Newman.
Von 1987 bis 1990 hatte er dann die Hauptrolle in der TV-Serie "Kampf gegen die Mafia", welche zwar auch bei uns im TV lief,
die aber leider ausser dem Pilotfilm der Serie, und das nur auf VHS als "Der graue Wolf", nicht in Deutschland veröffentlicht wurde.
1992 hatte er einen Unfall mit lebensgefährlichen und auf Lebenszeit beeinträchtigenden Verletzungen,
welche ihn zwangen kürzer zu treten und reine Actionfilme in Zukunft zu meiden.
So entstanden mit ihm in einer Nebenrolle noch eine Komödie sowie ein Thriller als seine letzte Hauptrolle, bis er sich 1996,
nach der Spielfilm-Version seiner erfolgreichen TV-Serie, diesmal unter dem Titel "Undercover Man", komplett aus dem Filmgeschäft zurückzog.


1979 THE WANDERERS



1963, New York, die Bronx. Diverse Jugendgangs ziehen durch die Straßen, immer auf der Suche nach Mädels oder Ärger.
Eine davon sind die aus italienischen Einwanderern bestehenden Wanderers, welche von Richie (Ken Wahl) angeführt werden.
Als diese sich mit den glatzköpfigen Baldies anlegen kommt ihnen der neu hinzugezogene Perry zur Hilfe, welcher sich den Wanderers anschließt.
Als es kurz darauf zu Streit mit den klar überlegenen schwarzen Del Bombers kommt, will man dies in einer Prügelei klären.
In ihrer Not suchen die Wanderers sogar bei den Glatzköpfen Unterstützung, da einer der ihren inzwischen zu ihnen übergewandert ist.
Dummerweise ist einer der Glatzköpfe ein Cousin des Anführers der Del Bombers, so dass auch diese Möglichkeit ausfällt.
Die rettende Idee hat dann Chubby Galasso, der Vater von Richies Freundin- welcher auch einflussreiche ältere schwarze zu seinen Freunden zählt.
Er organisiert statt der Prügelei ein Footballspiel zwischen den verfeindeten Gangs um so friedlich die Streitereien zu klären.
Der Plan scheint auch zu funktionieren, doch dann tauchen die gefürchteten Ducky Boys während des Spiels auf.
Diese sind nicht nur die größte Gang der Bronx, sondern auch extrem Gewaltbereit und schrecken auch vor Mord nicht zurück.
Jetzt müssen alle anderen Gangs zusammenhalten um gegen diese Übermacht etwas ausrichten zu können...

In der Kurzbeschreibung klingt das jetzt nach einem beliebigen Bandenkriegsfilm, wie es damals mehrere gab.
Regisseur Philip Kaufman hat daraus aber etwas besonderes gemacht, hier steht nicht die Gewalt im Vordergrund der Handlung,
sondern auch ganz allgemein das Leben der Jugendlichen zu jener Zeit, mitsamt deren Rassenproblemen, Liebeskummer und Familien.
Dadurch hat der Film einen besonderen Status als Klassiker, er vermischt gekonnt Action und Jugenddrama mit einem Schuss Humor.
Der perfekt passende, mitreissende Soundtrack und die authentische Optik in allen Bereichen von der Location bis zu den Klamotten
tun ihr übriges dazu, um richtig in den Film einzutauchen.
"The Wanderers" zählt damit auch zu den Filmen, denen die 25 längere Laufzeit des Director's Cut wirklich gut tun,
nichts kommt einem hier überflüssig vor und es gibt keine Längen in der Handlung.
Erstaunlich ist auch, dass wirklich kein einziger der jugendlichen Darsteller hier negativ auffällt- wirklich alle glänzen in ihren Rollen.
Um so unverständlicher, dass kaum einer danach groß Karriere gemacht hat, ausser Ken Wahl ist keiner davon bekannter geworden.

10/10

1980 AUF TEUFEL KOMM RAUS - IM FADENKREUZ DES CIA



Chas McClain (Ken Wahl) und Leroy Beecher (Judge Reinhold) waren in Panama stationiert und sind jetzt frisch aus der Army entlassen.
Dummerweise hat sich Leroy ein paar "Andenken" aus seinem Dienst mitgenommen, ein M-16 Maschinengewehr und ein Nachtsichtfotogerät.
Auf dem Flug nach Hause macht Leroy nachts ein paar Fotos damit um das Gerät zu testen-
und fotografiert dabei unwissentlich eine geheime Militärbasis.
Allerdings wird die Kamera mit den Bildern nach der Landung des Flugzeugs in Florida entdeckt und mitgenommen-
und so werden die beiden Männer nach der Prüfung des Filmmaterials unschuldig der Spionage verdächtigt.
Der besonders brutal durchgreifende Captain Munoz (John Saxon) wird vom CIA auf die beiden angesetzt,
dieser schreckt mit seinen Männern vor keinem Mittel zurück um Chas und Leroy zu kriegen, doch diese wissen sich zu wehren...

Running Scared (OT) ist ein charmant besetzter und locker erzählter Abenteuer/Actionfilm ohne Längen,
welcher sich nicht zu ernst nimmt und mit schöner Florida-Optik punkten kann.
Eine kleine Perle, die es lohnt (wieder)entdeckt zu werden, auf VHS gab es ihn damals auch unter dem Titel "Die Jäger".
Die oben gezeigte DVD enthält den Film zwar ungeschnitten und im richtigen Kinoformat (Die Backcover-Angabe 1,33:1 ist falsch),
aber nur in mittelmäßiger Bildqualität- und mit einem groben Tonfehler...:
Etwa die letzten 15 Minuten des Films ist der Ton nur noch Englisch enthalten und bis zum Ende auch nicht mehr umschaltbar.

7/10

1981 THE BRONX



New York, die Bronx. Drogen, Prostitution, Gewalt, Mord.
Alltag für die Polizisten des Polizeireviers, welche größtenteils längst aufgegeben haben und ihren Job kaum noch ernst nehmen.
Das Revier selbst gilt immerhin noch als der einzige halbwegs sichere Ort, was ihm den Spitznamen "Fort Apache" eingebracht hat,
aber auch den Effekt hat dass sich dort auch einfach so Frauen und Kinder tummeln, die sich auf den Straßen nicht mehr sicher fühlen.
Der altgediente Cop Murphy (Paul Newman) versucht das alles mit Humor zu nehmen, und zieht zusammen mit seinem jungen,
noch vom Job des Polizisten überzeugten Partner Corelli (Ken Wahl) durch die Straßen.
Als nach dem Mord an zwei Cops ein neuer Polizeichef das Revier übernimmt und ankündigt hier hart durchzugreifen passiert das erwartete:
Die Gewalt auf den Straßen eskaliert- und zwar auf beiden Seiten des Gesetzes.
Als Murphy und Corelli bei einem Einsatz beobachten wie zwei andere Kollegen völlig grundlos einen Zivilisten der nichts getan hat,
und nur mit seiner Freundin dort war, vom Dach eines Hauses werfen, sind die beiden sich nicht sicher wie sie darauf reagieren sollen.
Die Kollegen hinhängen? Ein echtes Problem für die beiden,
vor allem da die Freundin des Toten das ganze versteckt beobachtet, und natürlich auch der Polizei gemeldet hat...

Die Besetzung ist bis in die Nebenrollen trotz vieler unbekannter Gesichter gut gewählt, aber natürlich ist der Film trotzdem
fast schon eine One-Man-Show für den großen Paul Newman, neben dem Ken Wahl allerdings keineswegs negativ auffällt.
Hauptdarsteller ist hier aber sowieso eher das Problemviertel Bronx an sich,
welches hier von der ersten Sekunde an unglaublich dreckig und trostlos, vermutlich also sehr realistisch zum Drehzeitpunkt, gezeigt wird.
Insgesamt wirkt der Film allerdings schlecht ausbalanciert. Während die erste Hälfte teilweise fast schon wie eine Komödie rüberkommt
schlagen in der zweiten Hälfte der Gewalt und Drama-Anteil voll durch, zu lachen gibt es hier nichts mehr.
Auch die etwas größere Nebenrolle von Pam Grier als drogensüchtige Prostituierte,
welche allerdings scheinbar völlig Grund-und Wahllos Polizisten und auch Zivilisten tötet, verpufft unerklärt im nichts.
Hier wäre wohl allgemein etwas mehr Tiefgang in die offensichtlich teils kaputte Psyche und Motivation mancher Charaktere nötig gewesen.
Nicht perfekt, aber trotzdem ein verdienter Klassiker, welcher seinerzeit inhaltlich sicher für kontroversen gesorgt hat.
Davon zeugt schon der einführende Text am Anfang des Films, welcher erklärt dass hier nur Gewalt und Verbrecher gezeigt werden,
weil es in diesem Fall nur um diese geht- und dass es in der Bronx natürlich auch friedliebende Menschen gibt.

7/10

Qualitativ ist die DVD leider nicht zu empfehlen. Die Bildqualität ist mit "mittelmäßig" schon sehr wohlwollend beschrieben-
der Film ist nicht anamorph codiert, und der Ton ist stellenweise leicht Asynchron, hängt manchmal etwas hinterher.
Immerhin ist der Film komplett ungekürzt enthalten, die VHS war damals stark an Handlung gekürzt.
Hier ist es überfällig mal eine ordentliche Veröffentlichung auf BD oder wenigstens eine qualitativ gute DVD auf den Markt zu bringen.

1981 EIN TEUFELSKERL



Der alte Jäger Gibbie (Donald Pleasence) entdeckt zufällig am Ufer eines Sees das Wrack eines alten WWII-Transportflugzeuges, der "Yankee Zephyr".
Als er den Laderaum des Flugzeugs oberflächlich durchsucht findet er Kistenweise Whisky über den er sich auch gleich hermacht- und einige alte Orden.
Die Orden macht er in einem Antiquitätenladen zu Geld, ohne sich viel dabei zu denken und zu verlangen- denn wo die her sind, könnte ja noch mehr sein.
Kurz darauf entdeckt allerdings der zwielichtige Theo Brown (George Peppard) die Orden in dem Laden, holt sich Verstärkung- und sucht nun den Verkäufer.
Gemeinsam mit seinem Kumpel Barney (Ken Wahl) und seiner Tochter Sally (Lesley Ann Warren) will Gibbie das Wrack genauer durchsuchen und ausplündern,
in der Hoffnung so zu ein wenig Geld durch weitere Orden und ähnliches, sowie zu viel Whisky zu kommen.
Was die drei nicht ahnen können: Die Yankee Zephyr hatte auch Goldbarren im Wert von 50 Millionen Dollar geladen- unter hinter denen ist Brown her...

Es wundert mich wirklich warum dieser Film weitgehend unbekannt geblieben ist.
Eine tolle Besetzung mit Spaß an den jeweiligen Rollen, einiges an Action und Abenteuer, Soundtrack von Brian May,
herrliche Aufnahmen in Luft und Boden von der schönen Location Neuseeland- hier wurde in keinem Punkt gespart.
Eigentlich hätte der Film einen viel größeren Bekanntheitsgrad verdient und ein kleiner Abenteuer-Klassiker werden müssen.
Lediglich technisch gibt es hier etwas zu meckern.
Prinzipiell ist das Bild der Blu-ray durchaus gelungen, allerdings ist dieses in den ersten Minuten scheinbar falsch codiert (rundum Balken) auf der Disc,
und es ist nur die Langfassung enthalten.
Fehlende Szenen (die fast alle eher unwichtig sind) gibt es nur im O-Ton, was ich durchaus als sehr störend empfinde-
da es sich insgesamt um ganze 20 Minuten handelt.
Die kürzere Kinofassung wäre mir hier deutlich lieber gewesen, oder wenigstens optional eine Neusynchro zumindest der fehlenden Szenen.

8/10

1982 DER SÖLDNER



Terroristen stehlen eine große Ladung Plutonium, und drohen damit große Teile der weltweiten Erdölvorräte zu sprengen,
sofern sich Israel nicht aus Jordanien zurückzieht.
Das würde das gesamte Weltwirtschaftssystem, besonders aber natürlich die USA, ins Chaos stürzen.
Die CIA schickt ihren besten Undercover-Agenten (Ken Wahl), welcher nur als "Der Söldner" bekannt ist los,
um die Terroristen zu beseitigen, die atomare Bedrohung abzuwenden und die Hintergründe aufzudecken...

Regie James Glickenhaus, Hauptrolle Ken Wahl- was soll da schon schiefgehen?
Nichts natürlich, "Der Söldner" ist das was man erwartet: Ein teils recht brutaler Actionfilm mit aufwändigen Stunts und ohne Hirn.
Die "Kalter-Krieg-Klischees" sind allgegenwärtig, Plutoniumtransporte werden nur von zwei Streifenwägen gesichert,
und die Plutoniumbrennstäbe selbst kann man ganz locker mit normalen Arbeitshandschuhen aus dem Behälter ziehen.
Aber völlig egal, solange der Rest passt- und der ist nun mal äusserst unterhaltsam und teuer inszeniert.
Zahlreiche Schauplätze, toll gefilmte und durchgeführte Stunts, eine imposante Ski-Verfolgungsjagd in St. Anton, große Explosionen,
und Blutbeutel wo auch immer eine Kugel einen Mann, gerne auch in Zeitlupe, trifft.
Steve James und Klaus Kinski haben kleine Gastauftritte, von denen allerdings nichts hängenbleibt.
Insgesamt erinnert das ganze an eine etwas günstigere Variante der James Bond-Filme, was aber keinesfalls negativ gemeint ist.

8/10

1982 VERHEXT

In Deutschland nur auf VHS erhältlich

1984 EINMAL HÖLLE UND ZURÜCK

In Deutschland nur auf VHS erhältlich

1985 DAS DRECKIGE DUTZEND II



September 1944: Um den Krieg möglichst schnell zu beenden soll ein amerikanischer Trupp aus zum Tode verurteilten Verbrechern
unter der Führung von Major Reisman (Lee Marvin) den hochrangigen SS-General Dietrich töten um danach Straferlass zu kriegen.
Also ab ins Flugzeug und nach Frankreich, wo dieser sich gerade aufhält- und mit dem Fallschirm nach unten.
Natürlich läuft dort aber nicht alles nach Plan, sonst wär's ja noch langweiliger als der Film so schon ist...

Regie-Veteran Andrew V. McLaglen (Die Wildgänse kommen, Steiner 2, Die Seewölfe kommen, Sprengkommando Atlantik)
war wohl, zumindest in der Theorie, der richtige Mann um den Kriegs-Klassiker von Robert Aldrich fortzusetzen. Dachte man.
Immerhin sind mit Lee Marvin, Ernest Borgnine und Richard Jaeckel drei Namen aus dem ersten Film in ihren alten Rollen wieder dabei-
leider kann man hier sonst aber nicht viel mehr positives finden.
Die Probleme beginnen schon mit der Optik- und zwar in allen Bereichen.
Nicht nur dass hier alles ganz laut "billige TV-Produktion" schreit, das Original von 1967 spielt nur wenige Monate vor diesem Nachfolger-
welcher 1985 gedreht wurde. Die läppischen 18 Jahre dazwischen sieht man vor allem Marvin und Jaeckel ja auch gar nicht an...
Lag es davon abgesehen nur am offensichtlich fehlenden Budget, dass McLaglen hier einen wirklich üblen Stinker abgeliefert hat?
Sicher nicht nur aber wohl auch. Die meisten der unbekannten Darsteller spielen einfach nur miserabel ihre Rollen runter-
und dann hat man mit Ken Wahl einen aufstrebenden Star in der Truppe, welcher den ganzen Film immer im Hintergrund bleiben muss.
Da hilft aber auch der theoretisch beste Darsteller nix, wenn man ihn nicht richtig einsetzt.
Die ziemlich üble Synchro mit unmotivierten Sprechern passt immerhin zu den Leistungen der Amateure hier.
Logik sucht man auch Vergebens. Der Bus mit erschossenem Fahrer fährt trotzdem schön brav um Kurven bei der Flucht,
Motorräder mit sichtbaren Puppen und verstärkten Bodenplatten im Beiwagen überschlagen sich ein paar mal unspektakulär,
und so manche Uniform (Mit einem Säbel am Gürtel? Echt jetzt?) scheint mir auch nicht gerade aus der Zeit des WWII zu stammen.
Es wird auch viel geballert, aber so gut wie immer ohne Einschüsse oder wenigstens ein bisschen Blut bei verwundeten-
und so mancher Laiendarsteller fällt auch schon mal vor dem Abdrücken des Gegners um.
Dass man sich kurz vor Ende exakt an den Befehl hält und nur den SS-Mann abschießt,
obwohl direkt neben diesem ungeschützt der Führer persönlich steht... finde ich auch zumindest ein wenig unglaubwürdig.

2/10

1986 DER GLADIATOR



In Los Angeles ist ein Irrer mit seinem Auto unterwegs, der andere Verkehrsteilnehmer wegen kleinster Vergehen jagt, rammt- und auch tötet.
Das muss auch Rick Benton (Ken Wahl) erfahren, als er seinem jüngeren Bruder Fahrstunden gibt- und dieser etwas zu flott über eine gelbe Ampel fährt.
Der Pick Up-Truck der beiden wird aus voller Fahrt seitlich gerammt, und Rick erwacht später im Krankenhaus.
Sein Bruder hatte nicht so viel Glück, er hat den Unfall nicht überlebt.
Als er eine Gruppe Menschen kennenlernt, die allesamt auch schon Opfer solcher Aktionen wurden, reift ein Plan in ihm:
Er repariert seinen alten Pick Up, verstärkt ihn rundum mit Stahl, bringt eine Art "Enterhaken-Abschussvorrichtung" und andere nützliche Dinge an,
besorgt sich Polizeifunk, tunt den Motor- und beginnt mit nächtlichen Fahrten in der Gegend, in welcher der Irre unterwegs ist.
Schon bald nennen die Medien ihn den "Gladiator", welcher rücksichtslos Verkehrssünder und auffällige Autofahrer stoppt,
diese je nach Vergehen mehr oder weniger freundlich am weiterfahren hindert- und über Funk die Polizei herbeiruft bevor er wieder verschwindet.
Für die einen ist er ein Held, für andere ein Verbrecher- dummerweise auch für die Frau (Nancy Allen) die er kennenlernt- und in die er sich verliebt.
Als er eines Nachts wirklich auf genau das eine Auto trifft welches er sucht,
beginnt ein gnadenloses Duell zwischen den beiden Fahrern mit ihren bearbeiteten Fahrzeugen auf den Straßen...

Ein wenig überrascht war ich schon, als ich hinter der Regie den Namen Abel Ferrara las, aber natürlich eher positiv.
Die Story ist natürlich nur eine weitere Version der üblichen Selbstjustiz-Geschichte, die spätestens seit Bronsons "Ein Mann sieht rot" sehr beliebt war,
aber das ganze ist anständig inszeniert, gut gespielt und statt mit Waffen mit erwartungsgemäß einigen netten Stunts und Autojagden garniert.
Wenn man bedenkt dass der Film für das US-Fernsehen gedreht wurde, also kein riesiges Budget zur Verfügung stand, wurde hier alles richtig gemacht.

7/10

Die DVD von Laser Paradise hat gerade mal VHS-Qualität, und noch dazu ein recht unscheinbares Cover abgekriegt.

1986 OMEGA SYNDROME



Die rechtsradikale Terroristengruppe "Omega" terrorisiert die Gegend und ermordet gezielt Menschen, die nicht der "weißen Rasse" angehören.
Den ehemaligen Vietnam-Kämpfer Rick Benton (Ken Wahl) interessiert das alles nicht weiter, nachdem er aus Vietnam zurückkam
hat er seine Frau durch Krankheit verloren, lebt nur noch vor sich hin, trinkt, und hangelt sich von einem One-Night-Stand zum nächsten.
Geblieben ist ihm nur seine Tochter Jessie, welche wegen Benton's Lebenswandel jedoch nur selten sieht, da sie bei ihrem Großvater lebt.
Ausgerechnet an einem der wenigen Tage an denen Rick mit seiner Tochter unterwegs ist, wird Jessie allerdings entführt.
Die Polizei unter Leitung von Detective Milnor (Doug McClure) ist keine große Hilfe, so dass Benton Hilfe bei seinem Vietnam-Kameraden Phil sucht.
Sie finden heraus dass "Omega" hinter der Entführung steckt- doch warum entführt ausgerechnet eine rechtsradikale Gruppe das Mädchen?

Ziemlich Überraschungsfrei und voller Klischees kommt diese typische Videotheken-Actiongurke daher,
auch Omega Syndrome sieht leider verdächtig nach günstiger US-TV-Produktion aus, dafür spricht auch TV-Serien-Regisseur Joseph Manduke.
Actionszenen gibt es abseits ein paar weniger Schießereien kaum, lediglich eine (recht kurze) gut inszenierte Autojagd sorgt hier für Abwechslung.
In Nebenrollen sind auch noch Xander Berkeley und Colm Meaney zu sehen, aber so wirklich überzeugend agiert hier niemand-
kleine Fehler wie ein Koma-Patient der schon mal die Augen aufmacht kommen noch dazu. Unterdurchschnittlich.

4/10

Die VHS ist (zumindest am Anfang) extrem abgedunkelt, aber immerhin ungekürzt. Auf DVD oder BD ist der Film nicht erhältlich.

1987 DER GRAUE WOLF (PILOTFILM "KAMPF GEGEN DIE MAFIA")



Vinnie Teranova (Ken Wahl) ist Anfang 30, gut aussehend- und ein Verbrecher.
Das glauben zumindest fast alle Menschen die ihn kennen, sogar seine Familie.
Lediglich sein Vorgesetzter McPike (Jonathan Banks), sein Kontaktmann zu diesem- und sein Bruder Peter, ein Priester, wissen von seinem Job.
Vinnie ist Undercover-Agent für spezielle Aufträge, welche sich sehr lange hinziehen können.
Sein Spezialgebiet ist die Unterwanderung großer Verbrecherorganisationen wie der Mafia...

"Der graue Wolf" ist der Pilotfilm der bei uns nicht veröffentlichten, nur im TV gelaufenen Serie "Kampf gegen die Mafia".
Das macht ihn natürlich nicht automatisch schlecht, im Gegenteil: Das ganze ist gut gespielt, ist mehr Thriller als Action und interessant erzählt.
Dummerweise ist der Pilotfilm nicht in sich abgeschlossen, er endet mit der festen Aufnahme von Undercover-Cop Vinnie in das Kartell-
wie es danach weitergeht wird somit niemand erfahren... was den Pilotfilm leider beinahe komplett uninteressant und sinnlos macht.
Die 1996'er Spielfilm-Variante des Stoffes (Undercover Man) ist daher inhaltlich vorzuziehen. Der Film ist in Deutschland nur auf VHS erhältlich.

Ohne Wertung

1991 BOOMER - ÜBERFALL AUF HOLLYWOOD



Gerade als es sich Star-Quarterback Boomer Hayes (Ken Wahl) mit seiner neuesten Eroberung in seiner Luxuswohnung in Beverly Hills gemütlich gemacht hat,
stürzt ein von einem Polizisten verfolgter, zu schnell fahrender Tanklastwagen um und verliert seine scheinbar hoch giftige Ladung auf den Asphalt.
Die Polizei und weitere Behörden reagieren sofort- alle Straßen um Beverly Hills werden gesperrt und die Anwohner evakuiert.
Lediglich Boomer wurde bei der Evakuierung übersehen, da er gerade in seinem Luxus-Whirlpool lag-
und man dachte jemand mit dem Namen "Boomer" wäre doch sicher ein Hund, während man seine Freundin mal eben so einsackte.
Als er schließlich seine Lage bemerkt muss er sich doch wundern- die überall herumlaufenden Polizisten und Mitarbeiter der Behörden
scheinen sich absolut nicht für den Unfall selbst zu interessieren- sondern plündern die jetzt leerstehenden Gebäude.
Diesen groß angelegten Raubzug in den sogar die Polizei verwickelt ist, kann jetzt nur noch einer aufhalten: Boomer Hayes...

Unter der Regie von Action-Veteran Sidney J. Furie darf Ken Wahl endlich wieder in einem Kinofilm mir höherem Budget glänzen,
leider muss er hier aber mit einer fürchterlichen Vokuhila-Frisur herumlaufen.
Zum Glück ist das aber der einzige größere Negativpunkt an dem sonst gelungenen Actionfilm im Fahrwasser von "Stirb langsam" und ähnlichen Filmen.
Die Straßen und Häuser von Beverly Hills werden hier einigermaßen aufwändig zerlegt, überall kracht und explodiert etwas-
und sogar ein Panzerfahrzeug darf aktiv mitmischen.
Nach der etwas ruhigen Einleitung gibt der Film ziemlich schnell Gas, bietet ebensoviel Pyrotechnik wie Action generell und auch Humor-
der Soundtrack besteht aus fetzigen Rock und Pop-Tracks seiner zeit sowie einem Score von Jan Hammer- die Mischung macht definitiv Spaß!
Unverständlicherweise floppte der Film im Kino gnadenlos, trotz der durchaus prominenten Besetzung und Regie.
Neben Ken Wahl spielen hier Matt Frewer, Robert Davi und Branscombe Richmond ihre Rollen gut besetzt und überzeugend.
Sympathische Actionkomödie ohne Hirn, dafür mit fetten Pyros und viel Spaß.

7/10

1994 THE FAVOUR



Kathy (Harley Jane Kozak) ist seit 10 Jahren mit Peter (Bill Pullman) verheiratet, doch das Liebesleben der beiden ist komplett eingeschlafen.
Sie denkt allerdings immer noch häufig an ihre Jugendliebe Tom (Ken Wahl), doch sie traut sich nicht Kontakt aufzunehmen.
Daher schickt sie ihre Freundin Emily (Elizabeth McGovern) zu ihm, welche sowieso von einer Affäre zur nächsten lebt
und sich gerade von ihrem Freund Elliott (Brad Pitt) getrennt hat um ihn quasi erstmal "anzutesten" ob es sich lohnen ihn zu treffen.
Emily ist wie erwartet auch begeistert von dem Plan- ein wenig Spaß kann ja nie schaden.
Dummerweise ist Emily nach dem Treffen selbst sehr angetan von Tom- und schwärmt von einer sehr langen und intensiven Liebesnacht mit ihm.
Das führt natürlich zum Streit zwischen den beiden- und auch die Männer werden irgendwann ungewollt ganz nebenbei mit einbezogen.
Elliott knabbert immer noch schwer an der Trennung von Emily, weshalb Kathy zu ihm fährt um ihn zu trösten-
was wiederum Peter mitkriegt, welcher denkt dass die beiden eine Affäre haben könnten- und so von Emily und Tom erfährt.
Als Emily auch noch erfährt dass sie schwanger ist, und sich irgendwann alle unabhängig voneinander in Tom's Haus treffen wird es chaotisch...

Eine romantische Komödie mit Starbesetzung erwartet den Zuschauer hier- verwundert schaut man da auf die FSK 16 auf dem Backcover.
Allerdings wird einem hier schon recht schnell klar woran die FSK liegt, die Tagträume und Fantasien von Kathy haben es durchaus in sich.
Damit meine ich jetzt nicht den (nur minimal vorhandenen) erotischen Inhalt derselben,
sondern den teils tiefschwarzen Humor, der hier oft in teils durchaus auch mal makabren Szenen durchblitzt.
Ungewöhnlich für einen solchen Film, mal etwas anderes. Besser als erwartet, gut gespielt dank einiger bekannter Namen sowieso.
Den Fans von Ken Wahl sei allerdings gesagt das er nur eine wirklich kleine Rolle hat- und hier ausser gut auszusehen nicht viel leisten muss.

6/10

1994 HÖRIGKEIT - GEFÄHRLICHE LIEBE

In Deutschland nur auf VHS erhältlich

1996 THE UNDERCOVER MAN (KAMPF GEGEN DIE MAFIA bzw. DER GRAUE WOLF) Remake bzw. Spielfilm



FBI-Agent Vincent Terranova (Ken Wahl) wird als Koch in das Haus des zwielichtigen Unternehmers Paul Callender (Ted Levine) eingeschleust.
Bei einer vom FBI unter der Führung von Frank McPike (Jonathan Banks) inszenierten scheinbaren Entführung von Callendar's Sohn Alex
greift Vincent ein und rettet diesen- was ihm den Aufstieg zum Bodyguard und das Vertrauen von Paul Callender persönlich einbringt.
Schon bald muss Vincent allerdings feststellen, dass Paul Callender nicht nur ein Gangster ist, sondern auch ein eiskalter Psychopath,
welcher selbst in den eigenen Reihen wegen Kleinigkeiten über Leichen geht.
Dass Callender's Frau Emma (Debrah Farentino) sich für Vincent interessiert macht daher das ganze nicht einfacher...

Auch die Spielfilm-Variante der "Kampf gegen die Mafia"-Serie hat es in Deutschland bisher nur auf VHS geschafft.
Erwartungsgemäß war hier wohl ein größeres Budget vorhanden als beim Serien-Pilotfilm, was man auch durchaus bemerkt.
Trotzdem ist auch diese Version des Stoffes mehr Thriller als Actionfilm, was sicher auch auf den angeschlagenen Gesundheitszustand
von Ken Wahl zurückzuführen war, welcher in diesem Film sichtbar an Gewicht zugelegt hat.

6/10